Die Zukunft. Der Ort der Hoffnung und Innovation. Fliegende Autos und bislang noch unerfüllte
Träume. Irgendwann süße Kinderchen, ein selbstentworfenes Haus und sich mal öfter im Jahr einen
Urlaub gönnen – wofür arbeiten wir denn sonst, wenn nicht für die Kohle?“
Die Antwort auf diese Frage kam ganz plötzlich von dem einen auf den anderen Tag. Denn das
Ende der Menschheit und somit auch das Ende ihrer sehnlichsten Wünsche kam schneller als
gedacht.
Wir schreiben das Jahr 2100 und der einst blaue Planet hat jegliche Farbe verloren-so als hätte
jemand die Sättigung in Photoshop runter gedreht. An dem Ort wo einst Kinder gelacht und
Studierende wegen ihrer versäumten Note den Dozenten verteufelt haben, liegen nur noch Trümmer
materiellen Wohlstandes. Und Alles wofür sie mit inbrunst gekämpft haben, haben sie nicht
erreicht. Hatten sie jemals eine Chance? Wahrscheinlich schon, doch die Menschheit hat sich blind
für jegliche Fakten ihr eigenes Grab geschaufelt, getrieben von ihrem unstillbarem Durst nach mehr.
Nun, ohne die Krankheit „Mensch“, hat die Natur wieder Platz die Oberhand zu ergreifen und zu
heilen. Der Sauerstoffgehalt ist drastisch runter gegangen und die Schadstoffe liegen über Allem
wie eine schwere Decke. Die letzten mickrigen Pflänzchen strecken sich mit letzter Kraft gen Sonne
und hoffen um ihr überleben. Sie quetschen sich durch die Ritzen des Asphalts – die wenigen
Quadratmeter, die noch nicht überschwemmt worden sind – und verspotten diesen einen Menschen,
der sie versucht hat letzten Februar mit einem Bunsenbrenner zu eliminieren. Sie wuchern auf
vermeidlichen Meisterwerken und zerstören die ganze monolithische Ästhetik. Was ein schwerer
Kampf doch die letzten Jahrhunderte waren. Und das nur weil eine Spezies nur an sich gedacht hat
und die Gesetze der Natur ignoriert hat. So schlau waren sie doch gar nicht, sonst hätten sie wieder
eine ihrer magischen Rechnungen aufgestellt und das Ergebnis vor Augen gehabt, möchte man
meinen…Das haben sie nun davon. Endlich hat die Erde Zeit mal durchzuatmen, nur viel zu atmen
hat sie leider nicht. Aber das wird schon, denn die Menschen haben ganz vergessen, dass mit ihrem
Untergang nicht das Leben untergeht, sondern erst dann vollkommene Schönheit entfalten kann.
Und so: Ganz tief im grauen Meer, aus dem eiserne Spitzen heraus ragen, die die Menschen einst
„Wolkenkratzer“ genannt haben, keimen bunte Farben auf und schweben schwerelos. Bald steigen
sie an die Meeresoberfläche und der erloschene graue Planet,wird kunterbunt, in Farben für die die
Menschen vollkommen blind waren, von neu erglimmen.

Kategorien: Endabgaben

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert